Pressebericht aus 2006

 

NW Bad Oeynhausen

NR. 6, SAMSTAG/SONNTAG, 7./8. JANUAR 2006

 

Diese Augen lügen nicht!

 

Wahrhaftig: Silke Hersemann legt die Karten oder zeigt am Horoskop erst die Schwächen und
dann die Stärken auf: „
Das Positive zum Schluss.“Von11 bis 19 Uhr ist die Wahrsagerin heute
im Werre-Park. Mit Wartezeiten muss gerechnet werden.
FOTOS:PETER STEINERT

Diese Augen lügen nicht

Wahrsagerin Silke Hersemann im Werre-Park / Kunden nehmen mehrstündige Wartezeiten in Kauf

VON PETER STEINERT

¥ Bad Oeynhausen. Wann? Was? Wie? Wer? Wo? Fragen über Fragen. Um 10 Uhr stand der erste Besucher vor dem Infostand mit dem roten Punkt und wollte von Martina Dolewski wissen, wann die Wahrsagerin ihre Sprechstunden beginnt. „Der war völlig aufgelöst und erzählte, dass er im vergangenen Jahr nur Pech gehabt habe. Und nun wollte er erfahren, ob ihm noch mehr Ungemach ins Haus steht“, erklärt die 45-Jährige, die für Gewöhnlich im Werre-Park die Antworten kennt. In diesem Tagen könnte ihr Silke Hersemann Konkurrenz machen. Denn die ist Wahrsagerin.

 

Als solche hat sie es sich in ihrem Zelt in der Mall zwischen Tchibo und Pommesstand, zwischen Südeingang und Brunnen bequem gemacht und den Kartenstapel neben sich auf den dunkel furnierten Tisch gelegt. Bis einschließlich heute blickt sie in Vergangenheit und Zukunft. Überrascht ihre Gäste mit einem Wissen, das sie seit 20 Jahren an Unwissende und Unsichere weitergibt.

 

Um 11 Uhr beginnt die Arbeit, wobei hier im Einkaufstrubel immer nur um ein Thema abgehandelt werden kann. „Liebe, Beruf oder Krankheit kommen am häufigsten vor“, weiß Silke Hersemann . Lange warten muss sie auf den ersten Kunden nicht. Das wusste sie schon vorher. Denn schließlich war die 44-Jährige bereits im vergangenen Jahr zu Besuch im Werre-Park. Warum sollte der Andrang des Vorjahres 2006 abreißen. Eine Werre-Park Mitarbeiterin verteilt Nummern-Zettel. „Es kann sein, das Sie bis um vier Uhr warten müssen“, sagt sie um eins.

 

Diese lange Wartezeit bleibt  dem nervösen Pechvogel erspart, der morgens bei Martina Dolewski vorstellig geworden war. Ihm folgt Nicola Sieker. Die ziert sich ein wenig: „Ich habe erst meine Tochter und deren Freundin vorgeschickt.“ Man weiß ja nie . . . Das Thema soll der Beruf sein. Marina Sieker hört, dass sie später etwas mit Kindern macht oder in die Pflege geht. Bei Freundin Madeline Schaar bleibt die Wahrsagung auf den ersten Blick ungenau. „Etwas mit Wasser“, hört die Schülerin. Was Nicola Sieker überzeugt. Im Gegensatz zu Silke Hersemann wusste sie, dass Madeline den konkreten Berufswunsch hat, Meeresbiologin zu werden. In die Zukunft möchte die Bad Oeynhausenerin dennoch nicht schauen. „Ich traue dem Braten nicht.“ Alternativ soll die Wahrsagerin etwas aus ihrem bisherigen Leben erzählen. Erstaunliches offenbart sich Nicola Sieker. Die Wahrsagerin weiß, dass die Unbekannte in ihrem

Leben oft umgezogen ist, dass sich ihre Eltern haben scheiden lassen.

 

„Anfangs dachte ich, das wäre nur Hokuspokus. Jetzt bin ich mit einer Gänsehaut da raus.“ Die Zukunft soll es trotzdem nicht sein: „Das ist Schicksal, das möchte ich nicht wissen.“ Um leise hinzuzufügen: „Ein wenig fürchte ich mich davor.“ Am Montag ist Silke Hersemann noch einmal im Werre-Park. Dann exklusiv für die Mitarbeiter.

 

Auch für Auskunftsfrau Martina Dolewski, die sonst auf jede Frage eine Antwort weiß. Hier und heute hadert sie. Zur Wahrsagerin gehen oder was? „Ich weiß es nicht.“

 

Aktion: Die Sterne lügen nicht 2006

 

Gespannt: Nur zu einem Kurzbesuch kamen Johannes Lettau und Tochter Franziska (3) zu
Silke Hersemann in den Werre-Park. Mehr Wahrheiten verspricht sich der Herforder von
einem weiteren Termin.

 

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